Chiara – Abschied von meiner Gefährtin

Abschiedsbild

Heute war er da. Der Tag vor dem ich mich seit Wochen und Monaten gefürchtet habe. Chiara ist heute in meinen Armen für immer eingeschlafen. Meine Freundin, meine Begleiterin, die mit mir 13 Jahre lang durch alle Phasen meines Lebens gegangen ist. Mein Once-in-a-Lifetime-Hund. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens sie gehen zu lassen.

Sie kam zu mir als ich noch studiert habe, hat Trennungen und neue Liebe miterlebt. Ist insgesamt vier Mal mit mir umgezogen. War traurig als ich zu arbeiten anfing und sie mehr Zeit bei „Oma“ verbringen musste. Ist mit mir gependelt als mein heutiger Ehemann in Köln und München gewohnt hat. Hat die Renovierung und den Umzug in unser Eigenheim miterlebt. Mich durch zwei Schwangerschaften begleitet und es geduldig hingenommen, dass zwei kleine Kinder unser Haus und Leben plötzlich auf den Kopf stell(t)en.

Sie war immer da. Immer an meiner Seite. Kein wichtiges Ereignis in meinem Leben, das sie nicht miterlebt hat.

Im Hundesport hat sie mir die schönsten Momente geschenkt, die man sich vorstellen kann… Wild kläffend flog sie über den Agility-Parcours, sie hat so viel erreicht wie kaum ein Cocker vor ihr: European Open, WM-Qualis, German Classics, BSP, Landesmeisterschaften… In ganz Deutschland sind wir herumgekommen. Als ich sie ihrer Gesundheit zuliebe schon früh aus dem Sport genommen habe, haben wir kurze Zeit später die Dummyarbeit für uns entdeckt. Dadurch habe ich ganz neue Seiten an meinem sensiblen Gefühlshund kennengelernt. Sie machte die Dunmy A Prüfung mit Höchstpunktzahl und wir bestritten weitere Prüfungen und WTs. Als wir aufgrund ihrer Krankheit den Sport komplett aufgeben mussten, nahm sie auch das geduldig hin.

Als Nayla bei uns einzog, war sie die beste „große Schwester“, die man sich vorstellen kann. Liebevoll erzog sie den frechen Welpen und die beiden Mädels waren nach kurzer Zeit ein wunderbares Team, kuschelten und spielten und hatten sich einfach unheimlich lieb.

Die letzten 1,5 Jahre waren geprägt von ihrer Krankheit. Doch auch ihre starken Bewegungseinschränkungen nahm sie klaglos hin. Akzeptierte es einfach, dass sie immer weniger laufen konnte. Behielt ihre gute Laune und ihr frohes Wesen bis zum Schluss.

Jetzt lässt Chiara uns alleine zurück.

Meinem kleinen Sohn habe ich gesagt, dass Chiara jetzt ein neues Zuhause im Himmel hat. Er fragte: „Kann sie dort wieder laufen?“ Ich stelle mir gerne vor, dass sie jetzt an einem Ort ist, wo sie wieder mit Charon zusammen wild kläffend über grüne Wiesen rennen kann…

Meine liebe Chiara… Meine treue Begleiterin… Du hinterlässt eine Lücke wie sie größer nicht sein könnte. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es jetzt ohne dich weitergehen kann.

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