Schleppe

Bei der Schleppenarbeit wird eine ganz bestimmte jagdliche Situation simuliert: Man geht davon aus, dass ein angeschossenes Wild flüchtet und vom Hund gefunden werden muss. Der Hund muss bei dieser Arbeit sehr selbständig arbeiten und sich teilweise sehr weit vom Hundeführer entfernen. (bis zu mehreren hundert Metern).

Der konkrete Aufbau in der Dummyarbeit sieht so aus, dass ein Mensch (nicht der Hundeführer!) ein Dummy an einem Seil hinter sich auf dem Boden herzieht und so eine Bodenverletzung = Track legt. Am Ende der Spur wird das Dummy abgelegt und der Schleppenleger entfernt und versteckt sich. Der Schleppenleger hat ein zweites Dummy dabei, das er vor sich auf den Boden legt. Der Hund soll allerdings nicht dieses Dummy, sondern das geschleppte apportieren.

Der Hund (der beim Legen der Schleppe natürlich nicht zusehen durfte) wird von seinem Hundeführer zum Beginn der Schleppe gebracht und auf die Spur aufmerksam gemacht. Die ersten Meter bleibt der Hund an der Leine, der Hundeführer geht ein paar Schritte mit, bis der Hund sichtbar die Schleppe angenommen hat. Dann wird der Hund aus der Leine laufen gelassen, der Hundeführer bleibt stehen und der Hund soll selbständig die Schleppe abarbeiten. Der Hund sollte nun der kompletten Spur des Dummys folgen, es finden und apportieren.

Zum Beginn des Trainings arbeitet man mit kurzen und gerade gelegten Schleppen. Mit fortgeschrittenem Training baut man Winkel in die Schleppe ein, nutzt Geländeübergänge, verschiedene Untergründe und verlängert die Strecke der Schleppe.

Anfangs kann man den Hund auch durch eine Schleppleine absichern um z.B. zu verhindern, dass der Hund in eine Freiverlorensuche verfällt. Einige Trainer arbeiten auch mit Leckerchen auf der Fährte, damit der Hund nicht zu schnell und hektisch wird. Allerdings sollte von Beginn an so wenig Einfluss wie möglich auf den Hund genommen werden. Ähnlich wie bei der klassischen Fährtenarbeit soll der Hund ja komplett selbständig arbeiten. Die Schleppe unterscheidet sich von der Fährtenarbeit vor allem dadurch, dass der Hund deutlich schneller arbeitet und nicht mit so tiefer Nase sucht wie beim Fährten. Auch ist der Hund wie schon beschrieben völlig frei, der Hundeführer bleibt in der Nähe des Startpunktes, während beim Fährten der Mensch in einigem Abstand hinter dem Hund her läuft.

Text: Sandra Schick

Hier ein Video, Chiara bei einer 150 Meter Schleppe im Dummytest in Eschwege:
(gefilmt von Sandra Kreibich! Dankeschön!)