Dies ist sicherlich noch die bekannteste Übung aus dem Dummytraining, die auch vielen Nicht-Insidern bekannt sein dürfte. 😀
Zu Beginn der Übung stehen Hund (abgeleint) und Hundeführer in der Fußposition. Unter Abgabe eines Schusses wird in einiger Entfernung von einem Helfer ein Dummy in die Luft geworfen. Der Richter erteilt die Freigabe, erst dann darf der Hund zum Dummy spurten und es bringen. Der Hund soll sich die Fallstelle möglichst präzise merken, das Dummy zügig finden und bringen.
Der Schwierigkeitsgrad dieser – auf den ersten Blick recht einfachen Übung – kann durch verschiedene Faktoren variiert werden:
– Gelände (Wiese, Wald, etc.)
– Entfernung des Werfers zum Hund/Hundeführer
– die Sichtbarkeit der Flugkurve des Dummys: Bei der einfachsten Variante sieht der Hund sowohl den Werfer als auch die komplette Flugkurve des Dummys. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad sieht der Hund dann nur noch einen Teil der Flugbahn bzw. der Werfer steht versteckt (z.B. hinter einem Gebüsch/Baum).
Eine weitere Möglichkeit die Schwierigkeit zu erhöhen sind Geländeübergänge: Hierbei befinden sich zwischen dem Standpunkt des Hunde-Teams und der Landesstelle des Dummies ein oder mehrere natürliche Hindernisse, also z.B. Bäume, Büsche, Hecken, Zäune etc. D.h. der Hund muss sich erst durch diese Hindernisse zum Dummy vorarbeiten. Zudem erschweren diese Hindernisse natürlich erheblich die Möglichkeit des Hundes sich die Fallstelle zu merken, da er ja die Landestelle nicht sieht.
Und: es gibt dem Hundeführer manchmal ein etwas hilfloses Gefühl, weil man den Hund auf der anderen Seite des Hindernisses nicht sieht und keine Ahnung hat, was er/sie so treibt. Das Zauberwort heißt also Vertrauen! Vertrauen in die Fähigkeiten des Hundes -und umgekehrt muss natürlich auch der Hund seinem Hundeführer vertrauen, wenn er weit weg und ohne Sichtkontakt zu ihm arbeiten soll.
Soweit die Einzelmarkierung. Natürlich gibt es auch Mehrfachmarkierungen, d.h. es fallen mehrere Schüsse und es werden mehrere Dummys geworfen. Die Schwierigkeit besteht dann zum einen darin, dass der Hund sich die verschiedenen Landepunkte merken soll („Memory“). Zum anderen soll der Hund nur das Dummy bringen, zu dem er von seinem Hundeführer geschickt wird – und sich nicht etwa eines aussuchen.
Text: Sandra Schick
Zur Veranschaulichung hier mal zwei YouTube-Videos:
Doppelmarkierung in der Fortgeschrittenenklasse bei einem Working Test (gut hinschauen, die geworfenen Dummys am Anfang sind schlecht zu erkennen)
Bei der zweiten Markierung war gut zu erkennen, dass der Hund ein bisschen Hilfe seines Hundesführers durch Pfiffe und auch ein Rufzeichen benötigte.
Hier noch ein weiteres Video:
Working Test: Doppelmarkierung mit Geländeübergängen (Wald und Gebüsch)