Dummytests 2012

Die Prüfungen:

30. September 2012 – Workingtest „Lake & Land“ in der Anfängerklasse
bestanden, 54 von 100 Punkten, Platz 27 (von 35) punktgleich mit Platz 26 😀

26. August 2012 – Dummy-Leistungstest in der Fortgeschrittenenklasse (Stufe 2)
bestanden, 77.5 von 100 Punkten 😀

6. Mai 2012 – Charity-Workingtest von VITA in der Anfängerklasse
nicht bestanden

 


30. September 2012

Workingtest „Lake & Land“ in Ortenberg (Hessen)
Anfängerklasse
Richter:
Hatice Celik, Heike Rohm, Heike Bülhoff, Ulrich Küppers und Walter Lickes

Am 30. September waren wir beim Workingtest „Lake & Land“ in Ortenberg in Hessen. Es war unser zweiter Start bei einem Workingtest. Den „Lake & Land“ haben wir uns auch zwei Gründen ausgesucht: Zum einen hatten wir spanielmäßige Unterstützung durch Gwynn und Anubis mit Anhang. 😀 Zum zweiten ist der „Lake & Land“ ein privat ausgerichteter, offener WT, das bedeutet dort dürfen Hunde aller Rassen und auch Hunde ohne Papiere starten.

Insgesamt war ich mit Chiaras Leistung sehr sehr zufrieden. Das Ergebnis sieht zwar auf dem Papier nicht so toll aus (54 von 100 Pkt, Platz 27) ABER: Zwei von fünf Aufgaben waren mit Wasser – und unsere größte Baustelle ist ja seit einiger Zeit der Wassereinstieg. Das wusste ich vorher und das zeigte sich hier auch wieder sehr deutlich. Wir haben bei den beiden Aufgaben einfach unglaublich viele Punkte verloren… :-( Aber sonst hat Chi wirklich sehr gut und hoch motiviert gearbeitet, hat sehr gut auf meine Pfiffe und Kommandos reagiert. Im Vergleich zum unserem Start beim Charity WT im Mai war eine extreme Steigerung zu erkennen. 😀
Aber der Reihe nach. Wir starteten in der Anfängerklasse und hatten folgende Aufgaben:

1. Aufgabe: Eine Doppelmarkierung Land und Wasser (Richter: Ulrich Küppers)

Zunächst wurde eine Markierung an Land geworfen, kurze Distanz (ca 20 m) in sehr dichten Bewuchs im Wald (Gehölz, Hecken… soweit ich mich erinnere). Dann musste man um 180° drehen und eine ganz kurze Strecke Fuß laufen ans Wasser. Dort fiel eine Markierung in den Teich, nahe beim Schilf. Der Werfer stand auf einer Insel im Teich. Allerdings hatte man keine freie Sicht weil am Ufer Bäume standen, deren Äste ins Wasser herunterhingen und die Sicht ziemlich stark versperrten. Die Wassermarkierung musste zuerst gearbeitet werden. Wie erwartet rannte Chi ans Wasser, aber dann leider wieder panisch und hektisch am Ufer entlang, weil sie nicht wusste wie und wo hinein… Déja-Vu zu unserem Spaniel-Dummytest im August…:-( Jedenfalls half ich ihr dann wieder sehr massiv, zeigte ihr mit der Hand die Stelle an der sie reingehen sollte. Der Richter war so nett und lies noch einmal auf das Dummy schießen… trotzdem dauerte es lange bis Chi ins Wasser ging, dann schwamm sie allerdings sehr flott – nur leider sah sie das Dummy nicht… Ich musste wieder gefühlte 100 Vorankommandos geben, der Helfer machte auch noch ein kleines Geräusch und dann entdeckte sie es, das Zurückbringen und Abgeben war natürlich wie immer super, ohne Schütteln oder Ausspucken… Dann umdrehen für die Landmarkierung. In der ganzen Hektik am Wasser hatte Chi natürlich die genaue Stelle vergessen. Sie lief zwar schön in den Bewuchs und suchte eifrig, ich dirigierte sie ein paar Mal mit Hand und Suchpfiff, aber sie fand es erst nachdem der Helfer noch einmal kurz in Richtung des Dummys „brüt“ machte. Die Aufgabe war natürlich kein optimaler Start. 😉 Aber der Richter war sehr nett und gab und noch ein paar „Gnadenpunkte“, er meinte, er fand es super, dass ich/wir nicht aufgegeben haben und dass Chi ausdauernd dranblieb und letztlich doch beide Dummys noch abgeliefert hat.
Resultat: 9 Punkte

2. Aufgabe: Teamaufgabe: Walk Up mit Doppelmarkierung (Richter: Hatice Celik)

Auf einer großen Wiese gab es einen ganz kurzen Walk Up im Team. Dann fiel zuerst eine Markierung links vor uns (Entfernung ca. 80 m oder weiter). Der Werfer stand hinter einem Geländeübergang. Um zur Markierung zu kommen, musste der Hund ca. 50 Meter über die kurze Wiese laufen, dann kam ein schmaler Streifen hohes Gras. Dahinter war wieder kurze Wiese mit Bäumen. Dort stand der Werfer und dort fiel die Markierung. Die zweite Markierung fiel rechts von uns direkt auf die Wiese in geringerer Entfernung (ca. 50 m). Der rechte Hund musste zuerst arbeiten und die rechte Markierung holen, dann der linke Hund, die linke Markierung. Dann wurde getauscht und nochmal von vorn.

Aufgrund unserer Startnummern liefen Gwynn und Chi in einem Team. Ich war zuerst auf der linken Seite dran. Gwynn arbeitete zuerst die rechte Markierung, fand sehr schnell, echt super. Chi stand total unter Strom (9 mm Geschosse liiiebt mein schussgeiler Hund ;-)) und konnte es kaum abwarten. Ich schickte sie (sie quietschte natürlich bei der Freigabe) rannte zielstrebig los, passierte den Geländeübergang, suchte dahinter, fand aber nicht direkt und kam wieder ein Stück zurückgelaufen vor den Geländeübergang. Ich stoppte sie mit der Pfeife und musste etwas rumwurtschteln beim Einweisen, damit sie nochmal hinter den Geländeübergang lief. Sie reagierte aber wirklich super auf meine Anweisungen und Pfiffe und fand schließlich auch das Dummy, kam flott zurück. Dann wurden Positionen getauscht. Chi war mit der kurzen Markierung auf der rechten Seite dran. Hier überlief sie die Markierung, die ja doch kürzer war, suchte sich dann aber schön ein und fand mit Unterstützung durch meinen Suchpfiff sie dann auch. Gwynn brachte die Markierung hinter dem Geländeübergang auch super schön, musste zwar auch etwas suchen, aber meisterte die Aufgabe echt klasse!
Resultat: 18 Punkte

3. Aufgabe: Einzel-Walk Up mit zwei Markierungen(Richter: Walter Lickes)

Auf einer Wiese liefen wir ein kleines Stück Fuß geradeaus. Eine Markierung fiel rechts vor uns an den Rand der Wiese nahe am Bewuchs. Nachdem der Hund diese Markierung gebracht hatte, fiel eine weitere Markierung auf der linken Seite. Danach musste man parallel zu der Markierung noch ein Stück Fußlaufen, dann um 90 Grad drehen und schicken. Chi war gespannt wie ein Flitzebogen. Die Schiesserei hatte sie echt arbeitsgeil gemacht. Mein Hund der sonst echt gutes Fuß läuft, lief grottig neben mir her, weil sie wie irre und voller Erwartung nach vorne glotzte. 😉 Die erste Markierung fiel, ich schickte sie, sie rannte aber erstmal in Richtung eines Helfers (machten komischerweise viele Hunde an der Stelle) mit ein bisschen Hilfe von mir fand sie dann aber die Markierung. Die zweite Markierung hat dann ziiiemlich lange gedauert… Leider war es absolut meine Schuld, denn ich hatte mir die Stelle schlecht gemerkt, war eigentlich ziemlich sicher, dass sie weiter oben gefallen war, ich verschätze mich um gute 6 Meter mind. Gab meinem Hund natürlich auch dementsprechend an den falschen Stellen den Suchpfiff… Arme Chi… sie suchte wie wild. Der Richter meinte irgendwan zu mir „DU weisst aber schon wo die Markierung ist, oder?“ Öööhm… hmmm. 😉 Jedenfalls hatte ich Glück, weil mein Hund so ausdauernd und hartnäckig suchte, sie fand sie dann auch und brachte sie. Braves Hundi – dämliches Frauchen. 😉
Resultat: 9 Punkte

4. Aufgabe: Doppelmarkierung Bach und hoher Bewuchs(Richter: Heike Bühlhoff)

Die Aufgabe war mit Abstand die schwerste in der Klasse. Viele Hunde scheiterten daran… Wir auch. 😉 Die Aufgabe war wieder im Wald. Zuerst fiel eine Markierung vor uns in einen ganz kleinen Bachlauf, große Hunde mussten dafür nicht schwimmen. 😉 Entfernung recht kurz, würde sagen so 20 Meter. Dann mussten wir uns sehr schnell umd 180 Grad drehen und es fiel eine Markierung vor uns in ganz dichten und hohen Bewuchs (Hecken). Mit „ganz schnell“ meine ich: Die Richterin gab die Freigabe für den Schuss/Markierung gaaaanz schnell nach der ersten. Die meisten Hunde waren noch nichtmal rumgedreht und sahen daher die Markierung auch nicht. Chi genauso. Obwohl wir eigentlich flott am Fuß drehen KÖNNEN… aber sie glotzte so aufs Wasser, dass sie ne Sekunde zu lange brauchte, stand dann noch schief am Fuß… Sah die Markierung überhaupt nicht… Ich musste sie mit „Such verloren“ in den Bewuchs schicken. Das war natürlich schierig. Chi suchte zwar, aber fragte schon nach kurzer Zeit, ich schickte mehrmals, half mit Suchpfiff, aber es war echt verflixt schwer… Irgendwann gab ich nach langem Kämpfen auf. (zum ersten und einzigen Mal an dem Tag ;-)) Die Wassermarkierung haben wir dann aus Übungszwecken noch gemacht. Wieder hektisches Gerenne von Chi am Ufer, ich fackelte nicht lange – hatte ja nix mehr zu verlieren, waren ja eh schon null Punkte – ging zu Chi und schob sie freundlich aber bestimmt ins Wasser. 😉 Sie brachte die Markierung brav. Das war die einzige Aufgabe in der wir null Punkte kassierten – also theoretisch – praktisch haben wir noch einen Gnadenpunkt bekommen. 😉
Resultat: 1 Punkt

5. Aufgabe: Kurze Markierung und kleine Suche (Richter: Heike Rohm)
Wir standen auf einem Waldweg. Vor uns stand in kurzer Distanz (ca. 15-20 Meter) der Werfer auf dem Waldweg. Er warf die Markierung neben den Weg in einen Hand mit dichtem Bewuchs. Dann musste man sich um 180 Grad umdrehen und den Hund in eine kleine Suche schicken, in Hecken am Wegrand lag ein Dummy versteckt. Als die Markierung fiel war Chi wieder hochgradig angespannt. Die 9mm auf die kurze Distanz krachte so richtig und Chi vibrierte förmlich. 😉 Entsprechend streng und mit dunkler Stimme kam mein Kommando „Fuß“ fürs Umdrehen. 😉 Sie drehte brav und ordentlich am Fuß. Ich schickte sie zur Suche – Chi lief wie erwartet etwas weit, nämlich durch die Hecken, wollte den Hang runter, ich pfiff sie sofort mit „Wende-Pfiff“ zurück, zeigte mit Handzeichen auf die Hecke, sie suchte dort und fand sehr schnell das Dummy. Umdrehen für die Markierung. Chi hatte sich die Stelle extrem gut gemerkt und quasi auf den Punkt gefunden. Ein Glück, denn ich hatte sie mir natürlich mal wieder nicht merken können… Insgesamt war es unsere beste Aufgabe, ein seehr schöner und positiver Abschluss des Tages. 😀
Resultat: 17 Punkte

Fazit: Insgesamt war ich mit Chis Leistung in den Landaufgaben sehr zufrieden. Chi war extrem motiviert, wenn Schüsse fallen dreht sie so richtig auf. Leider auch geräuschmäßig. Quietscher waren schon einige dabei. Einmal hat sie sogar kurz gebellt… Positiv war für mich auch ihre große Ausdauer: Sie hat wirklich nicht aufgegeben, blieb solange dran, bis sie die Dummys gefunden hatte, nahm auch meine Pfiffe und Hilfen sehr sehr gut an… Darauf war ich echt stolz. Lob gab es außerdem von den Richtern für ihr Tragen. Eine Richterin meinte, sie würde das Dummy so toll tragen, da könnten sich manche Retriever noch eine Scheibe von abschneiden. 😉

Negativ war zum einen mal wieder meine eigene Markierleistung… Das ist echt ein Graus teilweise. 😉 Und natürlich ist jetzt unser Hauptaugenmerk auf dem Training des Wassereinstiegs… Das müssen wir üben. Wohl nicht mehr so viel in diesem Jahr aufgrund der Jahreszeit wird das wohl noch dauern…

Allgemeines zum Lake & Land:
Zum Schluss noch ein paar kurze Erläuterungen zum „Lake & Land“ und warum wir ausgerechnet dort gestartet sind. 😉 Wir haben uns diesen WT aus zwei Gründen ausgesucht: Zum einen hatten wir spanielmäßige Unterstützung durch Gwynn und Anubis mit Anhang. 😀 So macht ein WT natürlich gleich viel mehr Spaß. 😀 Zum zweiten ist der „Lake & Land“ ein privat ausgerichteter, offener WT, das bedeutet dort dürfen Hunde aller Rassen und auch Hunde ohne Papiere starten. Im Gegensatz zu WTs beim DRC sind die Richter beim „Lake & Land“ auch etwas toleranter gegenüber fiependen Hunden – vermutlich waren deshalb auch so viele Duck Toller am Start. 😉 😀 Außerdem führt eine Nullrunde in einer Aufgabe nicht zur Komplettdisqualifikation, sondern es zählt am Ende die Gesamtpunktzahl aus allen Aufgaben. Es geht also etwas lockerer zu. 😉 Auf jeden Fall war es eine super nette Veranstaltung, die ich jedem empfehlen kann. Schönes Gelände, nettes Orga-Team, gute Stimmung… Hoffentlich können wir nächstes Jahr noch einmal dort starten. :-)

Hier noch der Link zur Internetseite des Lake and Land. Hier gibt’s die Ergebnisse unserer Klasse!


26. August 2012
Dummy-Leistungstest in der Fortgeschrittenenklasse (Stufe 2)
beim Jagdspanielklub in Scheuren/Odenthal
Richterin: Inger Handegard (Norwegen)

Zum allerersten Mal hat der Jagdspanielklub eine Dummyprüfung veranstaltet. Endlich einmal eine Prüfung unter lauter Spaniels – darüber habe ich mich sehr gefreut. 😀 Chiara und ich sind in der Stufe 2/Fortgeschrittenenklasse angetreten. Und: wir haben bestanden. 😀 😀 😀 Am Ende war es zwar denkbar knapp, aber es hat gereicht. Die ersten vier Aufgaben hat Chi super gut gearbeitet – leider patzen wir bei der letzten Aufgabe am Wasser… Das hat uns letztlich wohl den 2. Platz gekostet, der sonst absolut in Reichweite gewesen wäre, wenn die Aufgabe normal verlaufen wäre und Chi so aus dem Wasser apportiert hätte, wie sie es im Training tut… :-(
So waren es am Ende „nur“ 77,5 von 100 möglichen Punkten. Nun, es könnte schlimmer sein. 😉

Aufgabe 1: Freiverlorensuche im Wald
Wir starteten morgens mit unserer Lieblingsaufgabe: der Suche! 😀 Chi suchte sehr freudig und gut. In der Fortgeschrittenenklasse wurden lediglich vier Dummys auf einer Fläche von 50 x 50 Metern ausgelegt. Chi fand das erste sehr schnell. Fürs zweite brauchte sie etwas länger, sie suchte aber sehr weiträumig, was der Richterin wohl gut gefiel. Nach zwei Dummys waren wir erlöst. 😀

Aufgabe 2: Doppelmarkierung auf der Wiese
Die Aufgabe begann etwas chaotisch: Das erste Dummy flog, als ich noch gar nicht richtig in Position stand und Chi noch gar nicht abgeleint hatte… kleine Panne. 😉 Aber glücklicherweise durften wir dann wiederholen und es gab einen neuen Versuch. Chi arbeitete beide Dummys sehr gut und fand sie sehr schnell.

Aufgabe 3: Einweisen
Hier musste der Hund zunächst rund 30 Meter geradeaus auf einen weißen Stab geschickt werden. Dort sollte er abgestoppt werden und dann nach links geschickt werden, wo in ca. 15-20 Metern Entfernung mehrere Dummys lagen. Eins musste gebracht werden. Die Aufgabe klappte super. Klitzekleines Manko: Chi schaute nach dem Stopppfiff kurz „in der Gegend herum“ 😉 ich musste also warten, bis sie mich wieder ansah, um ihr das Kommando „Links“ zu geben. 😀 Aber sonst klappte es prima! Sie nahm die Richtung sofort an und fand auch schnell. 😀

Aufgabe 4: Buschieren mit Running Rabbit
Das Buschieren haben wir ja nun erst im Mai beim Seminar kennengelernt, daher klappt das mit der Suche in Schlangenlinien noch nicht sooo schön. Trotzdem war ich recht zufrieden – für die besonderen Umstände, denn: Hier zeigte sich, dass die neue PO des JSpK gerade in dieser Aufgabe Schwächen hat. Die wenigsten Hunde suchten wirklich sauber links rechts ab, sondern interessierten sich recht schnell für den hinteren Teil des Suchengebiets. Dort lauerte das Running Rabbit. Chiara roch es schon nachdem sie das erste Dummy apportiert hatte und lief schnurstraks hin zu der Helferin, die es festhielt. Die Richterin raunte mir zu, dass das überhaupt kein Problem sei, dafür kann der Hund ja nix, weiß ja net, dass er ausgerechnet dieses Dummy net bringen soll…. Sie bat mich Chi zurück zu pfeifen. Machte ich, Chi reagierte und wurde in eine neue Suche geschickt. Als das Rabbit ausgelöst wurde, brauchte ich zwei Stopppfiffe und ein „EY!“ damit sie wirklich saß – aber das war schon im Vergleich zu allen anderen Hunden recht gut. Fast alle hetzten das Rabbit (was sie ausdrücklich nicht tun sollen!). Chi stoppte immerhin so etwa 5-8 Meter davor und setzte sich. 😀 Das gab von den Zuschauern Applaus! :-)

Aufgabe 5: Wassermarkierung
Wasser hat Chi ja schon immer etwas Probleme gemacht… Chi ist seeehr vorsichtig und ängstlich. Es hat mich viel Training gekostet, dass sie überhaupt halbwegs sicher in fremde Gewässer geht. Leider kam bei dieser Prüfung ihre Angst zurück… Der Wassereinstieg war recht steil, sie musste eine hohe Stufe nach unten überwinden um ins Wasser zu gehen, das hat sie so irritiert, dass sie nach dem Apportkommando hektisch und panisch an der Wasserkante entlangrannte und fiepte – weil sie ja soo gern das Dummy holen wollte, aber nicht wusste wie… Sie war echt verzweifelt. Ich half ihr dann – sehr massiv, zeigte ihr deutlich wo sie reingehen soll, redete pausenlos auf sie ein… dann ging sie – zum Glück. Kaum im Wasser wusste sie aber nicht mehr wo jetzt das Dummy war. Das hatte sie nach der ganzen Hektik aus den Augen verloren. Ich hab sie daher mit gefühlten 100 „Voran, Voran“ unterstützt bis sie ein paar Meter davor war und es gesehen hat. Am Ende war ich natürlich erleichtert, dass sie mir letztlich doch so vertraut hat, dass sie noch hinein ist… Cordula (Seminarleiterin von dem Pfingstseminar im Mai) meinte zu mir, dass mein Hund wirklich unglaublich viel Vertrauen zu mir haben müsste, weil sie letztlich doch noch hineingegangen ist, nachdem ich ihr geholfen habe… Das tröstet etwas. 😉

Bis zu diesem Punkt waren Chi und ich sicher noch absolut im Rennen um eine Platzierung. Platz 1 zwar nicht, der war schon für Cordula & Bramble reserviert, die alle Aufgaben grandios gemeistert haben. 😀 Glückwunsch an der Stelle nochmal! 😀 Aber Platz 2 oder 3 wäre sicher drin gewesen, wäre es normal gelaufen, wie sonst im Training. 😀 Na ja, hätte – wäre – wenn halt! 😉

Hier mal die Punkteverteilung in der Stufe 2:
1. Platz: 96,5 Punkte
2. Platz: 84,5 Punkte
3. Platz: 83,5 Punkte
4. Platz: 82,5 Punkte
5. Platz: 80,5 Punkte
6. Platz: 77,5 Punkte (=unser Ergebnis)

Wenn wir also in der Wasserarbeit zumindest noch ein paar Pünkten gesammelt hätten, wäre noch alles drin gewesen…

smilie-seufz

Fazit: Ingesamt war es aber eine echt tolle Prüfung! Es sind insgesamt 16 Hunde gestartet, darunter 3 Cocker, der Rest waren Englisch Springer. Was mich besonders gefreut hat: Es waren auch zwei Hunde aus Arbeitslinien dabei: Bramble von Cordula (Springer) und ein brauner Working Cocker aus Schottland. Beide Hunde haben toll gearbeitet.
Die Anfängerklasse hat übrigens zu meiner groooßen Freude Ines mit Cocker Paul gewonnen, die wir ja bei dem Seminar an Pfingsten kennengelernt hatten! Bei den Fortgeschrittenen siegte wie schon erwähnt Cordula mit Bramble.

Sehr beeindruckend war für mich, welch hohes Niveau die Hunde insgesamt hatten. Das bestätigten auch die Richterin aus Norwegen und der 1. Vorsitzende des JSpK, der ebenfalls vor Ort war. (Beide kommen übrigens aus dem jagdlichen Bereich) Die Hunde hatten ein hohes Ausbildungsniveau – was erstaunlich ist, wenn man bedenkt, wie kurz erst Dummyarbeit im JSpK betrieben wird! Ebenfalls beeindruckend: Die tolle Organisation! Es war die allererste Prüfung dieser Art im JSpK und der Zeitplan hat SUPER funktioniert. Vorher gab es viele Bedenken, dass man es nicht schaffen würde, 16 Hunde an dem einen Tag durchzukriegen. Aber: Um 17.00 Uhr war pünktlich Siegerehrung und um 18.00 Uhr konnte ich die Heimreise antreten! Das war absolut super!!!

Bilder und Videos gibt es auch – es wurde fotografiert und gefilmt… ich hoffe sehr, ich komme da in der nächsten Zeit irgendwie dran. 😀 Das hier gezeigte Bild wurde von Heidrun gamcht, vielen Dank dafür! :-)


6. Mai 2012

Charity-Workingtest von VITA (Anfängerklasse)
in Wiebaden, Jagdschloss Platte:

„Ins Wasser gefallen“ – das könnte der Titel zu unserem ersten Start bei einem Workingtest sein… Leider meinte es Petrus nicht besonders gut mit uns: Das Wetter hätte kaum schlimmer sein können: Viiiel Regen, zeitweise Starkregen, als Krönung dann noch zum Schluss ein Gewitter mitsamt Hagel…
Unser Ergebnis war dann leider ein „nicht bestanden“… Chi und ich haben an dem Tag eins gelernt: Retrieverleute sind 1000%ig wetterfest. 😉 Selbst bei Gewitter wurden die Aufgaben nicht abgebrochen, munter weiter gerichtet… ich war echt verblüfft. :-) Ich hatte uns ja auch eigentlich für recht wetterfest gehalten, doch im Vergleich zu den Retrieverleuten sind wir echt Weicheier. 😀

Aber natürlich können wir nicht alles auf’s Wetter schieben, damit würden wir es uns ein bisschen zu leicht machen. 😉 Am besten mal der Reihe nach:

Wir starteten beim Charity Workingtest von VITA. Austragungsort war das Jagdschloss Platte in Wiesbaden. Wirklich ein HAMMER-Ambiente… (Hier gibt’s Bilder) Ich hatte mir bewusst den CWT als ersten Start ausgesucht. Denn die Einnahmen dieser Veranstaltung sind für einen guten Zweck: Das komplette Geld fließt in den Verein „VITA“ der Behinderten-Begleithunde ausbildet. So war das ganze Drumherum bei diesem CWT auch wirklich sehr beeindruckend: Es waren auch Rollstuhlfahrer mit ihren Hunden am Start, es gab Vorführungen von behinderten Kindern zusammen mit ihren Hunden und Reden von Promi-Paten… insgesamt war es wirklich beeindruckend und ich hatte schon teilweise einen Kloß im Hals… zu sehen was Hunde Gutes bewirken können… wie sehr diese Kinder ihre Hunde lieben… Das war seeeehr schön…

Nun aber zum „Sportlichen“: Wir starteten in der Anfängerklasse. Klingt ja eigentlich harmlos. 😉 Aaaaaber: Zwischen der Dummy A und der Anfängerklasse liegen kleine Welten im Hinblick auf die Leistungsanforderungen… das hatte ich vielleicht auch etwas unterschätzt… 😉

Es gab 5 Aufgaben zu bewältigen. Insgesamt gab es 60 Starter in der Anfängerklasse, die jeweils in Gruppen zu ca. 15 Personen eingeteilt wurden. Und so wanderte jede Gruppe mit einem Stewart von Aufgabe zu Aufgabe – wie beim Zirkeltraining ;-). Die Richter waren – bis auf einen Schweizer – allesamt aus England. D.h. die Einweisungen erfolgten auf Englisch, was ich irgendwie cool fand. Außerdem waren natürlich die Engländer besonders „cockeraffin“. Dazu aber später mehr.

Aber nun zum Eigentlichen: Insgesamt kann man unsere Ergebnisse wohl so zusammenfassen: „50 Prozent Trefferquote“ :-) Denn bei allen Aufgaben, bei denen zwei Dummys zu bringen waren, fand Chi grundsätzlich immer das erste, beim zweiten versagten wir… :-(

Aufgabe 1: Doppelmarkierung im Team bei Malcom Stringer
Die erste Aufgabe fand im Wald statt und war gleich eine Team-Aufgabe. Ich dachte direkt „ups, ganz schön schwer für Anfängerklasse“. Natürlich haben wir sowas im Training schon öfter gemacht, trotzdem hatte ich direkt ein mulmiges Gefühl… Zwei Starter standen nebeneinander. Es fiel eine Doppelmarkierung, jeweils links und rechts vom Weg in den Wald. Dann durfte zuerst der eine Hund beide Markierungen arbeiten, anschließend wurden die Plätze getauscht und der andere musste arbeiten. Wir waren zuerst mit Zuschauen dran. Chi ist zum Glück ja recht „steady“ und machte keine Anstalten dem anderen Hund hinterher zu sprinten oder zu fiepen während der andere arbeitet. (denn das hätte zum Ausschluss geführt, das hat uns der Richter anfangs sehr deutlich gesagt) Für unsere Teampartner war leider schon nach der ersten Markierung Schluss, die zweite arbeiteten sie gar nicht mehr. Dann waren wir dran. Die erste Markierung arbeitete Chi super – besser als ich erwartet hatte: sie fand sie direkt und brachte sie – wenn auch in langsamerem Tempo also sonst, weil der Boden aufgrund des Regens sehr aufgeweicht und matschig war. Dann schickte ich sie auf die zweite Markierung. Leider hatte ich mir die Stelle nicht so gut gemerkt und schickte sie zu weit rechts. Chi driftete beim Suchen immer weiter nach rechts ab und dann war klar warum: Der Richter raunte mir noch zu „pay attention there’s a bundle of dummys“ – aber da war es schon zu spät. Sie hatte einen Haufen von Dummys in der Nase, den der Werfer dort deponiert hatte… Schwupps hatte sie sich eins geschnappt und zurückgebracht…Mmmmpf…

Dafür kassierten wir dann leider unsere erste Null… Im weiteren Verlauf zeigte sich, dass sich noch mehr Hunde von dem Dummyhaufen anziehen ließen… 😉 Der Richter meinte aber zum Abschied dann noch zu mir, ich hätte einen sehr nett arbeitenden kleinen Cocker da. :-) Das Bild oben zeigt übrigens zwei Teams bei der dieser Aufgabe.

Aufgabe 2: Markierung und Blind bei Keith Sandercock
Einzelaufgabe. Wir standen auf einem Waldweg aus Gras. Die Markierung fiel rechts von uns in den Wald. Sie musste zuerst gearbeitet werden, was Chi auch gut machte. Anschließend wurde in gerader Linie vor uns auf einer Art „Wiesenweg“ ein Blind beschossen, das in einem kleinen Holzhaufen lag. Der Winkel zu der Markierung war recht klein (ca. 45 Grad). Obwohl Chi normalerweise sehr gut in Blinds ist, lief sie nur ca. 10 Meter geradeaus in Richtung Blind und bog dann in den Wald ab. Wie viele andere Hunde auch, ließ sie sich von der vorherigen Markierung „anziehen“. Ich versuche es noch mit Stopp-Pfiff und Einweisen, aber sie war nicht davon abzubringen, dass es im Wald liegen müsse… Vielen anderen Teams ging es ebenso wie uns… das tröstete ein bisschen… 😉

Aufgabe 3: Walk Up und Markierung im Wald bei Werner Haag
Bei dieser Aufgabe war ich echt stolz auf Chi, denn sie hatte es aufgrund ihrer Größe nicht einfach… Ein Walk Up (Fußlaufen) neben dem Richter. Es fällt ein erster Schuss. Doch der Schütze trifft nix, wie der Richter so lustig sagte. 😉 Wir laufen weiter Fuß, es fällt ein zweiter Schuss und es fliegt diesmal ein Dummy. Dieses war zu Apportieren. Allerdings: Das Gelände war sehr schwer, ganz dichter Bewuchs auf dem Boden, kleine Heckengewächse und viel Holz… Chi kämmte sich ganz tapfer ihren Weg zum Dummy und auch wieder zurück zu mir. Sie war zwar sehr langsam, brauchte verbale Unterstützungskommandos von mir und musste viele Umwege laufen (was reichlich Punktabzug gab) aber sie war tapfer und wir bestanden die Aufgabe mit 12 von 20 Punkten.

Aufgabe 4: Doppelmarkierung auf einer Wiese bei Ruppert Hill
Als ich bei Ruppert Hill ankam, gab es erstmal ein Gespräch über Cocker. :-) Bevor er mir die Aufgabe erkläre, erzählte er mir, dass er selbst jahrelang Field Trial Cocker ausgebildet und in Prüfungen geführt hat. Das war echt cool.

Er fieberte glaub ich auch richtig mit uns mit. Auf einer Wiese fiel eine Doppelmarkierung, eine rechts und eine links. Die zuletzt gefallene musste zuerst gearbeitet werden. Chi war zwischenzeitlich hellwach 😉 (es hatte mal zwischendrin aufgehört zu regnen) und fieberte der Aufgabe entgegen. Schon beim ersten Schuss hatte sie sich langgemacht und wollte schon gern los, aber wartete brav. Als ich dann die Freigabe bekam, musste ich ihr ja mit der Hand die Richtung zeigen, da stand mein Hund schon voller Ungeduld wie ein Sprinter in den Startlöchern 😉 Auf mein „Apport“ raste sie los, zielstrebig zum Dummy, direkt gefunden und zurück zu mir. Das war richtig cool… Leider leider haperte es dann wieder beim Zweiten… :-( Die Wiese war nach einem geraden Stück abschüssig, die zweite Markierung wurde von dem Werfer immer so geworfen, dass sie kurz hinter dem Hang war, d.h. die Hunde liefen den Abhang hinunter, man selbst sah sie dann nicht mehr… Das war zu schwer für uns, Chi suchte zwar wie eine Irre, aber fand leider nicht. Ich Dussel hatte mir die Stelle auch mal wieder nicht gut merken können und konnte ihr schlecht helfen mit dem Suchpfiff… Irgendwann war die Zeit vorüber und der Richter bedauerte es zwar sehr, aber bat mich, sie zurückzurufen.

Aufgabe 5: Zwei Markierungen im Wald bei Lynn Stringer
Während unserer letzten Aufgabe tobte dann das oben schon erwähnte Gewitter mitsamt Hagel. Meine Motivation war auf dem Nullpunkt angekommen. 😉 Chi’s auch: Sie zog an der Leine Richtung Auto. (das ganz in der Nähe von der Aufgabe stand) Als ich sie in die andere Richtung zur Aufgabe mitnahm, war sie sichtlich empört, zumindest bildete ich mir das ein. 😉 Wir standen am Waldrand. Vor uns ging es stark bergab. Es fiel eine Markierung links von uns in nicht besonders weiter Entfernung. Ich hatte schon befürchtet Chi würde nach dem Kommando zum Auto rennen, aber immerhin holte sie brav die erste Markierung. Dann fiel der zweite Schuss und in gerader Linie vor uns fiel eine Markierung in weiterer Entfernung. Ich schickte sie. Entweder hatte Chi sie nicht richtig gesehen oder war unkonzentriert – jedenfalls lief sie schnurstraks wieder nach links wo die erste gelegen hatte und war auch durch Einweisen nicht in die andere Richtung zu lenken. Ich gab ziemlich schnell auf. Noch bevor die Richterin mich bat, den Hund zurück zu holen, pfiff ich sie herbei.

Wie schon geschrieben: 50 Prozent Trefferquote hatten wir in allen Aufgaben – leider reicht das aber nicht: Der Hund muss alle Dummys heimbringen um zu bestehen… Nun ja, wir haben viele Eindrücke mitgenommen und wissen nun besser, was uns auf einem Workingtest erwartet. Theoretisch hätte Chi alle Aufgaben lösen können – denn es war jetzt nichts dabei, was wir noch nie im Training hatten… Allerdings fehlt uns beiden doch wohl noch einiges an Praxis… Und mir fehlt es eindeutig an Markierfähigkeit… ich konnte mir bei den Doppelmarkierungen die Stellen sehr schlecht merken und dementsprechend meinem Hund nicht helfen… Nun ja: Es gibt viel zu tun und wir werden weiter dran arbeiten. 😀

Sehr cool war es übrigens, dass wir am Ende dann beim Stechen der Offenen Klasse (=Profis 😉 ) zugucken konnten. Hier waren vier Teams punktgleich. Auch einer unserer Trainer war darunter und noch ein weiterer Saarländer. :-) Was die vier dann gezeigt haben war echt beeindruckend. :-)

Übrigens gibt es auf der Seite von VITA ganz viele Bilder von dem Tag:
http://www.charityworkingtest.de/bilder.html

Hier mal ein paar Ausgewählte:
Begrüßung morgens vor dem Jagdschloss

Chi und ich bei der Begrüßung morgens

Warten bei einer Aufgabe

Mehrere Bilder von der Vorführung der VITA-Teams