Monatsarchiv: Januar 2014

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Die unmögliche Welpensuche

Die Suche nach einem guten Züchter ist ja schon für Otto-Normal-Hundekäufer ein große Herausforderung. Tausend Dinge sind beachten: der Charakter der Elterntiere, Gesundheitstests, eine gute liebevolle Kinderstube, die richtigen Papiere und die Optik soll natürlich auch noch stimmen… Das alles sorgt schon dafür, dass man mitunter eine längere Zeit suchen muss um den richtigen Züchter, mit dem richtigen Wurf und noch zur richtigen Zeit zu finden.

Ganz schwierig wird es dann aber wenn man schon erfahrener Hundehalter ist, am besten noch Hundesportler mit gewissen Ansprüchen in Bezug auf die Arbeitseignung. Und wenn man dann noch auf eine bestimmte Rasse fixiert ist, bei der richtige Arbeitslinienhunde in Deutschland überhaupt nicht gezüchtet werden… Tja dann kann die Welpensuche schon zur Lebensaufgabe mutieren. 😀

Es ist schon erstaunlich wie viele Gedanken „man“ sich heute macht. Wenn ich das mit der Zeit vergleiche in der ich Charon und später Chiara ausgewählt habe… da liegen Welten dazwischen.

Die Entscheidung für Charon fiel kurzfristig. Wir wollten einen Cocker, am besten Welpe, unkupiert und eine Hündin. Ein Besuch im Tierheim und da saß der rote 2,5 Jahre alte Rüde, kupiert im Zwinger und drückte seine Nase ans Gitter. Frierend im kalten Winter. Eine ganze Nacht haben wir darüber geschlafen und uns dann entschieden. Am nächsten Tag war er uns. Der unerzogene, traumatisierte Cocker aus Russland.

Bei Chiara war es schon aufwendiger. Fast ein Jahr lang habe ich verschiedene Züchter abgeklappert, Ahnentafeln verglichen und über Gesundheitstests recherchiert. Damals waren Optigen & Co noch nicht so verbreitet wie heute. Es gab viele Züchter, die keine Gentests machten. Die Arbeitseignung stand nicht so sehr im Vordergrund bei der Wahl. Mir reichte es, dass mein Hund nicht aus einem der Vereine kam, die behaupten, Hunde ohne Jagdtrieb zu züchten. 😉 Das hielt ich schon damals für Schwachsinn und nicht erstrebenswert. Deshalb fiel die Wahl auf den JSpK.

Und heute? Heute bin ich wieder auf der Suche. Klar ist: Die eierlegende Wollmilchsau werde ich nicht finden. Es wird Kompromisse geben (müssen). Es gibt keinen Arbeitshund aus liebevoller Familienzucht dessen Eltern alle Gentests haben, der gleichzeitig niedrige Inzucht- und Ahnenverlustwerte aufweist, die richtigen Papiere und nen guten Charakter hat – und dazu noch hübsch aussieht. 😉 Nicht zu vergessen: selbstverständlich sollte man beide Elterntiere kennenlernen können und die Entfernung sollte nicht so weit sein, dass die Anreise ein Vielfaches vom Welpenpreis kostet und es nicht möglich ist, den Hund vor der Abholung mehrmals zu besuchen.
Mit anderen Worten: Ein Ding der Unmöglichkeit! Also wo fängt man an mit den Kompromissen?

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Tipps für Hunde-Camper

So langsam fängt man ja an, sich Gedanken über den nächsten Sommerurlaub zu machen. Wir sind zwar keine Camper, aber vielleicht gibts ja unter den Homepagebsuchern den einen oder anderen, den dieser Link interessiert:
http://www.camping-in-deutschland.de/meldung/hundefreundliche-campingplaetze/

Auch bei der Partnerseite http://www.camping-in-europa.de kann man nach Hunde-Plätzen suchen.

 

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Kopfkissen

Schon fast menschliche Züge hat es, wenn manche Hunde ihr Bett machen. 😀 Chiara z.B. ist der Meinung, dass sie für einen gemütlichen Schlaf ein Kopfkissen benötigt. Die Decke, die eigentlich als „Spannbettlaken“ gedacht ist, wird so lange empört herumgeschoben und bearbeitet, bis sich ein zusammengeknülltes Kopfkissen daraus ergibt…

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Der kontaktfreudige Hundemensch

Es gibt nach meiner Erfahrung zwei Typen von Hundebesitzern:
Diejenigen, die bei Begegnungen mit anderen Hundebesitzern dem Gegenüber im Vorbeigehen freundlich zunicken und grüßen, ansonsten aber einfach weiter ihres Weges gehen. Und dann gibt es da noch den „Ich-will-mit-jedem-Hundemenschen-Smalltalk-anfangen“-Typen.
Letztere erkennt man meist schon von weitem. Sie gucken sofort sehr interessiert, als hätten sie nur darauf gewartet, dass endlich jemand um die Ecke kommt. Ist man nur noch wenige Meter entfernt, geht’s auch schon los mit den Fragen: „Ist das ein Rüde/Hündin?“, „Ist noch jung, gell?“ (Ja genau, nur 8 Jahre… 😉 ) oder wahlweise auch „Das ist ein Cocker Spanier, gell?“.
Ist die erste Neugier befriedigt, konzentriert man sich wieder auf seinen eigenen Hund, der meist genauso kontaktfreudig ist. Rüden haben zu diesem Zeitpunkt meist schon die ersten Aufreitversuche gestartet und wurden in ihre Schranken gewiesen – was sie allerdings nicht davon abhält, es noch weitere 20 Mal zu versuchen. Junge Hunde versuchen ekstatisch das fremde Gegenüber zum Spielen zu animieren. Meist gestaltet sich das Weitergehen dann auch äußerst schwierig, weil der Fremdhund (vermutlich abgestumpft vom ständigen Getüdel seines Zweibeiners) sich lieber an unsere Fersen heftet und das ohrentäubende Rufen seines Herrchen/Frauchens konsequent ignoriert.

Sehr ungünstig ist es, wenn einem dieser Typ Hundemensch begegnet, wenn man selbst gerade dabei ist, mit seinem Hund etwas zu trainieren (Fußlaufen, Grundgehorsam, Dummysuche…) und die Störung gerade gar nicht gut gebrauchen kann. Denn auch eindeutige Trainingssituationen halten den kontaktfreudigen Hundemenschen nicht davon ab, neugierig stehen zu bleiben, Fragen zu stellen und –  selbstverständlich – den eigenen Hund hinrennen zu lassen, damit er ‚Hallo‘ sagen kann. Auch stößt es auf sehr wenig Verständnis wenn man darum bittet, den Hund doch wieder zu sich zu rufen, weil man eben gerade trainieren möchte… Dann ist man richtig „unten durch“, als arroganter Trainingsfanatiker abgestempelt und kann sich sicher sein, dass der kontaktfreudige Hundemensch direkt dem nächsten Hundemenschen der des Weges kommt, erzählt, welch arrogante Frau ihm gerade begegnet ist, die ja ihren armen Hund im Wald „abrichtet“, statt mit anderen spielen zu lassen.

Das aber hält den kontaktfreudigen Hundemenschen auch nicht davon ab, bei der nächsten Begegnung wieder die gleiche Verhaltenskette zu zeigen. Denn: Bei den vielen Kontaktaufnahmen, die dieser Typ pro Spaziergang erlebt, vergisst er sämtliche, mühsam erfragte Details sofort wieder – so dass er sie beim nächsten Mal direkt wieder erfragen muss…

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Bisschen Folklore…

Na ja… nur ein bisschen 😉
Aber ein echter Ohrwurm momentan:

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Von Gefühls-, Aktions- und Augenhunden

Eines meiner Highlights unterm diesjährigen Weihnachtsbaum war das unten abgebildete Buch. 😀 Ich hatte es in zwei Tagen komplett gelesen. 😉 Zwar war mir die Einteilung von Anke Bogaerts nach den drei Charaktertypen schon bekannt, aber trotzdem ist das Buch sehr lesenswert, denn es werden viele Trainingssituationen mit den unterschiedlichen Hundetypen geschildert.

Das Besondere an der Dummyarbeit bleibt für mich die Tatsache, dass man seinen Hund sehr genau einschätzen und beobachten muss um herauszufinden, welche Arbeitsmethoden richtig für ihn sind. Was für einen Aktionshund gut ist, kann einen Gefühlshund stark verunsichern und Misserfolge nach sich ziehen. Durch das genaue Beobachten und Einschätzen, lernt man den eigenen Hund sehr gut kennen – viel besser als es bei anderen Hundesportarten der Fall ist. Bei Agi, Obi & Co ist der Charakter des einzelnen Hundes nicht so entscheidend für die Gestaltung des Trainings. Das korrekte Arbeiten der Kontaktzone würde ein Augenhund sicherlich schneller begreifen als ein Gefühlshund und ein Aktionshund wäre sicher immer wieder ein Kandidat, den man ab und zu wieder zurücksetzen muss, wenn er übereifrig durchstartet – aber letztlich könnte man alle drei mit der selben Methode ausbilden.

Ein bisschen traurig bin ich, dass ich das Buch nicht schon vor vielen Jahren gelesen habe. Ich hätte sicherlich das eine oder andere mit Chiara anders trainiert… Mein kleiner „Gefühlshund“ ist tatsächlich ein großes Sensibelchen…