Die Suche nach einem guten Züchter ist ja schon für Otto-Normal-Hundekäufer ein große Herausforderung. Tausend Dinge sind beachten: der Charakter der Elterntiere, Gesundheitstests, eine gute liebevolle Kinderstube, die richtigen Papiere und die Optik soll natürlich auch noch stimmen… Das alles sorgt schon dafür, dass man mitunter eine längere Zeit suchen muss um den richtigen Züchter, mit dem richtigen Wurf und noch zur richtigen Zeit zu finden.
Ganz schwierig wird es dann aber wenn man schon erfahrener Hundehalter ist, am besten noch Hundesportler mit gewissen Ansprüchen in Bezug auf die Arbeitseignung. Und wenn man dann noch auf eine bestimmte Rasse fixiert ist, bei der richtige Arbeitslinienhunde in Deutschland überhaupt nicht gezüchtet werden… Tja dann kann die Welpensuche schon zur Lebensaufgabe mutieren. 😀
Es ist schon erstaunlich wie viele Gedanken „man“ sich heute macht. Wenn ich das mit der Zeit vergleiche in der ich Charon und später Chiara ausgewählt habe… da liegen Welten dazwischen.
Die Entscheidung für Charon fiel kurzfristig. Wir wollten einen Cocker, am besten Welpe, unkupiert und eine Hündin. Ein Besuch im Tierheim und da saß der rote 2,5 Jahre alte Rüde, kupiert im Zwinger und drückte seine Nase ans Gitter. Frierend im kalten Winter. Eine ganze Nacht haben wir darüber geschlafen und uns dann entschieden. Am nächsten Tag war er uns. Der unerzogene, traumatisierte Cocker aus Russland.
Bei Chiara war es schon aufwendiger. Fast ein Jahr lang habe ich verschiedene Züchter abgeklappert, Ahnentafeln verglichen und über Gesundheitstests recherchiert. Damals waren Optigen & Co noch nicht so verbreitet wie heute. Es gab viele Züchter, die keine Gentests machten. Die Arbeitseignung stand nicht so sehr im Vordergrund bei der Wahl. Mir reichte es, dass mein Hund nicht aus einem der Vereine kam, die behaupten, Hunde ohne Jagdtrieb zu züchten. 😉 Das hielt ich schon damals für Schwachsinn und nicht erstrebenswert. Deshalb fiel die Wahl auf den JSpK.
Und heute? Heute bin ich wieder auf der Suche. Klar ist: Die eierlegende Wollmilchsau werde ich nicht finden. Es wird Kompromisse geben (müssen). Es gibt keinen Arbeitshund aus liebevoller Familienzucht dessen Eltern alle Gentests haben, der gleichzeitig niedrige Inzucht- und Ahnenverlustwerte aufweist, die richtigen Papiere und nen guten Charakter hat – und dazu noch hübsch aussieht. 😉 Nicht zu vergessen: selbstverständlich sollte man beide Elterntiere kennenlernen können und die Entfernung sollte nicht so weit sein, dass die Anreise ein Vielfaches vom Welpenpreis kostet und es nicht möglich ist, den Hund vor der Abholung mehrmals zu besuchen.
Mit anderen Worten: Ein Ding der Unmöglichkeit! Also wo fängt man an mit den Kompromissen?