Monatsarchiv: September 2015

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Krabbelkinder und verfressene Hunde

Hey Zwerg, könntest du vielleicht die silberne Leckerli-Dose ganz rechts herunterwerfen? Danke!“

Seit der Kleine krabbelnd seine Welt erforscht, haben die Hunde gemerkt, dass es sich lohnt in seiner Nähe zu bleiben… Es hat genau ein Frühstück (mit dem Kleinen im Hochstuhl) gedauert, damit die Hunde sämtliche Tischmanieren (die ich ihnen teilweise mühevoll und über Jahre anerzogen habe) abgelegt haben. Jetzt sitzen sie bettelnd rechts und links neben dem Kinderstuhl.

Noch möchte ich mich damit nicht geschlagen geben. Seit ein paar Tagen üben wir, dass die Hunde auf ihrem Couchplatz warten während wir essen. Sind wir fertig, gibt es das Kommando „Staubsaugen“ und sie dürfen die Reste unterm Tisch aufsammeln. 😀

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Naylas Premiere

Am Samstag gab Nayla ihr Debüt bei einer Dummyprüfung des Jagdspanielklubs. Ich bin mehr als zufrieden mit meinem kleinen verrückten Kobold. Sie bekam in drei von vier Aufgaben die Höchstpunktzahl von 20 Punkten: In der Wasserarbeit, der Freiverlorensuche und der Markierung mit Fußgehen arbeitete sie einfach richtig klasse! Nur in der letzten Aufgabe (Einweisen) war ihre Konzentration dann schon am Ende des langen Tages ziemlich weg. Da merkte man dann doch ihr noch recht jugendliches Alter. Sie war in der letzten Aufgabe zeitweise „out of order“ und bekam einen kleinen Rennanfall („ich muss jetzt wild durchknallen und Dampf ablassen“) statt ordentlich Fuß zu laufen. Das kostete uns viele Punkte: 12 von 20 gab es am Ende nur noch in dieser Aufgabe. Unterm Strich waren es somit 72 von 80 Punkten, Wertnote SG (sehr gut) und ein 4. Platz in der Anfängerklasse. Dabei war das Endergebnis denkbar knapp: nur drei Punkte trennten uns von Platz 1 und nur ein Pünktchen von Platz 2 (der doppelt vergeben wurde, daher gab es keinen dritten Platz).

Aus meiner Trainingsgruppe gibt es auch tolle Erfolge zu vermelden: Simone und Trudi gewannen die Klasse 2, Dominik und Jack landeten (mit nur einem Punkt Unterschied zu Nayla und mir) auf Platz 2 von Klasse 1. Da lacht das Trainerherz. :-) :-) :-)

Sonntags hatten wir dann ein Seminar bei Andreas Koch und Reiner Heylmann mit dem Schwerpunkt Markierungen, Blinds und Arbeit mit Schuss. Es war wirklich klasse. Auch hier hat Nayla toll gearbeitet und ich habe wertvolle Tipps bekommen. Wir wissen jetzt, was wir intensiv üben müssen… 😉

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Gangbild-Videos

Ich habe in Absprache mit Chiaras Züchterin und der Besitzerin ihrer Schwester Videos von Chiaras Gangbild gemacht. Ich möchte sie auch hier zeigen, da ich in Vergangenheit über diese Homepage schon viele gute Kontakte und hilfreiche Hinweise bekommen habe. Vielleicht schaut ja jemand diese Videos dessen Hund ähnliche Symptome hat.  Gerade weil die Forschung bei AON noch Kinderschuhen steckt, bin ich an einem engen Austausch sehr interessiert.

Video 1: Bewegung im Freilauf

Video 2: Bewegung an der Leine

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Gentest AON

Nun haben wir das Ergebnis von dem Gentest auf Altersneuropathie (AON) bekommen:

Ergebnis: Genotyp N/N
Interpretation: Der untersuchte Hund ist reinerbig für das intakte Gen. Er ist kein Träger der Mutation, die als Risikofaktor für die AON (Adult Onset Neuropathy) angesehen wird. An die Nachkommen wird nur das intakte Gen weitergegeben.

Aber: Chiaras Schwester ist Genotyp AON, d.h. besitzt also das Defekt-Gen, das die Krankheit auslöt.

Nach einem langen Telefonat mit Laboklin bin ich nun etwas schlauer:  Ein Hund der dieses Gen nicht trägt, hat zwar ein geringes Risiko an der Krankheit zu erkranken, aber es kann dennoch nicht ausgeschlossen werden. Das ist nicht nur bei dieser Krankheit so, sondern bei noch vielen anderen, für die es Gentests gibt. Denn: Man weiß zwar, dass dieses eine Gen bei Cockern ein Auslöser für AON ist. Das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit nicht auch noch von anderen mutierten Genen ausgelöst werden kann, die noch nicht erforscht sind.

Bei der Degenerativen Myelopathie (einer Erkrankung mit ähnlichen Symptomen aber etwas anderem Verlauf) ist inzwischen bekannt, dass sie bei einigen Hunderassen nicht nur durch das Gen ausgelöst wird, das identifiziert ist (und bei den Tests überprüft wird). Sondern, dass es noch weitere Auslöser für die Erkrankung gibt. Ebenso soll es Fälle geben in denen Hunde, die das Gen tragen nicht erkrankt sind.

Ein interessanter Vergleich beim Menschen: Für die Krankheit ALS hat die Forschung offenbar (laut Laboklin) herausgefunden, dass es ca. 150 verschiedene Gen-Mutationen gibt die ALS auslösen können.

Was ist da also schon ein Test auf ein einzelnenes Gen, frage ich mich? Insofern muss man Gentests (egal welche Krankheit und welches Ergebnis) wohl immer mit Vorsicht genießen…