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In Zeeland im Allgemeinen (und Renesse im Besonderen) haben wir schon mehrere Sommerurlaube verbracht. Der Süden Hollands ist ein wunderbares Reiseziel mit Hund. Wenn man damit leben kann, in einem klassischen Touristenort Urlaub zu machen, dann ist Renesse für uns definitiv die erste Wahl. 😀
Für Individualisten gibt es ruhigere Orte in Zeeland. 😉

Inhalt:

Allgemeines zu Renesse und Zeeland
Strände
Sightseeing: Zierikzee, Vlissingen etc.
Restaurants, Snackbars, Eiscafes
Reiten: Manege Grol
Impressionen und Internetadressen

 

 

Allgemeines zu Renesse und Zeeland
Die (Halb-)Insellandschaft Zeeland liegt im Südwesten Hollands, direkt an der Nordseeküste. Sie besteht aus mehreren kleinen ehemaligen Inseln, die heute alle über Dämme mit dem Festland verbunden sind, also keine „richtigen“ Inseln mehr sind. Der Ort Renesse liegt auf der Ex-Insel „Schouwen Duiveland“, die wie der Name schon sagt über wunderschöne, endlose Dünenstrände verfügt.

Für uns Saarländer hat Schouwen Duiveland und Zeeland im Allgemeinen natürlich noch den Vorteil, dass es sehr nah gelegen ist. Nur rund 450 Kilometer von Saarbrücken! Das bedeutet man fährt über Luxemburg, Brüssel, Antwerpen nur cirka 5 Stunden. (mit kurzen Pausen, insbesondere zum Tanken in Luxemburg So eignet sich Zeeland also auch durchaus für einen Kurzurlaub.

Renesse ist der Ort mit dem meisten Touristenverkehr auf Schouwen Duiveland. Es ist sozusagen das „Lloret de Mar“ von Zeeland. 😉 Im Ort gibt es Kneipen, Diskos und Möglichkeiten zum Einkaufen. Die vielen Campingplätze in Renesse sorgen dafür, dass auch sehr viel junges Publikum vor Ort ist – inklusive gröhlender Jugendlicher, die am Strand Bier trinken und Musik aus Ghettoblastern hören.

Allerdings kann man diesem Trubel auch weitestgehend aus dem Weg gehen. Wenn man sich nicht gerade eine Unterkunft im Ortskern sucht, kann man dem Trubel auch (zumindest am Strand) aus dem Weg gehen. Dabei ist es relativ egal, ob man in die östliche oder die westliche Richtung ausweicht – wir hatten schon beides und waren jedes Mal zufrieden.

 

 

Strände
Die Strände sind das Highlight von Schouwen Duiveland. Keine andere Insel Zeelands verfügt über so viele schöne Strände. Scheinbar endlos zieht sich heller Sand und die dahinterliegenden wunderschönenen Dünenlandschaften an der Küste entlang.Renesse verfügt über sehr viele Strandaufgänge, die alle mit eigenen Namen bezeichnet sind. An nahezu jedem Aufgang gibt es mindestens einen oder mehrere Strandpavillions.

Ein Manko haben jedoch die Strände in und um Renesse: Vom 15. Mai bis 15. September herrscht tagsüber Leinenpflicht, genauer gesagt: Von 10 bis 19 Uhr! (Stand: 2012) Das schränkt das Strandvernügen ein bisschen ein… aber als Hundehalter kann man froh sein, dass der Hund überhaupt mit an den Strand darf!

Zudem wird diese Leinenpflicht – meiner Erfahrung nach – nur an den gut besuchten „Familienstränden“ wirklich kontrolliert. Wenn man Strände aufsucht, die recht außerhalb der „Massenstrände“ von Renesse liegen, dann kann man dem auch aus dem Weg gehen. Hier wird i.d.R. nämlich nicht kontrolliert und es gibt viele freilaufende Hunde – und keiner stört sich dran.

Einige dieser Strände möchte ich hier vorstellen:

 

Duinhoevepad: Dieser Strand ist von Renesse aus nur mit dem Rad zu erreichen und liegt sehr weit außerhalb. Man fährt die Hoogenboomlan in westlicher Richtung. Dann kommt man automatisch zum Weg, der zu dem Strand „Watergat“ führt. Dort fährt man links die Düne hoch und dann gleich wieder links in den Dünenweg. Dann (ziemlich lange) nur noch geradeaus. Der Weg durch die Dünen ist wirklich malerisch und die Tour dorthin hat uns immer großen Spaß gemacht.

Der Strand an sich ist ein sogn. „Naturstrand“ – d.h. es gibt keine Badeaufsicht, keinen Strandpavillion, nur Sand und Wasser. An diesem Strand finden sich auch viele Sportfreaks, die Drachen steigen lassen bzw. Buggy Kiting machen (sich vom Kite in einem Strandbuggy über den Strand ziehen lassen). Der Strand ist sehr breit, man muss vom Strandaufgang durch eine lange „Sandwüste“ laufen, bis man vorne am Wasser angelangt ist. Alle diese Faktoren sorgen dafür, dass der Strand eigentlich immer sehr wenig bevölkert ist. Man kann lange Spaziergänge Richtung Westen an die Naturstrände von Nieuw Haamstede machen und bei schlechterem oder windigem Wetter liegt man auch schön hinter den vorgelagerten Dünen.

Wilhelminahoeve: Dieser Strandaufgang liegt am Campingplatz Julianahoeve. Auch hier kommt man mit dem Auto nicht ran, es gibt keine Parkplätze – aber natürlich wie überall in Holland jede Menge Fahrradstellplätze. Dieser Strand ist ein sogn. „Familienstrand“, was bedeutet, dass hier natürlich die Strandwacht immer vor Ort ist und natürlich die Leinenpflicht streng kontrolliert wird.
Wir haben diesen Strand immer nur abends aufgesucht und auch nur aus einem einzigen Grund: Um den Strandpavillion „Zuid Zuid West“ (siehe unter Restaurants) zu besuchen.

Strände im Osten: Fährt man von der Ortsmitte Renesse in östlicher Richtung den Rampweg Richtung Brouwersdam kommt man erneut an Strandaufgänge, die etwas ruhiger sind und i.d.R. nur von den Gästen der dortigen Hotels und Ferienanlagen besucht werden.
Besonders schön ist es rund um den Strandaufgang von Ellemeet, an dem die alternative Strandbar „Corazon“ liegt und am Brouwersdam. Hier gibt es auch ein nettes Sportprogramm und einige Surfer. Dort ist alles etwas entspannter und keiner stört sich an freilaufenden Hunden.

 

Reiten: Manege Grol
Renesse ist für Reiter ein besonders beliebtes Ferienziel – denn es gibt hier einen sehr großen Reiterhof: Die Manege Grol. Die Manege bietet geführte Ausritte für Anfänger und Fortgeschrittene an. Ein Ritt im Galopp über den schönen Nordseestrand ist ein echtes Urlaubshighlight!

Für ein touristisches Gebiet sind die Preise der Manege Grol durchaus okay. Ein 1,5 stündiger Ritt zum Strand in der Fortgeschrittenen-Gruppe kostete rund 18 Euro. Die Pferde waren alle sehr zuverlässig, kein Durchgänger, kein Buckler, alles sehr ordentliche und erfahrene Schulpferde, die es sich aber nicht nehmen ließen in flottem Jagdgalopp über den Strand zu fetzen.

Allerdings ist mir zu Ohren gekommen, dass die Manege inzwischen eine neue Führung hat und dass sich seitdem die Haltung und der Zustand der Pferde sich deutlich verschlechtert haben soll… Das kann ich wie gesagt nur aus dritter Hand berichten. Mein letzter Ausritt dort war vor drei Jahren.

 

 

Restaurants, Snackbars, Eiscafes
In Renesse gibt es wie in jedem Touristenort natürlich jede Menge Snackbars, Restaurants und Kneipen. Wie in den meisten anderen Touristenorten sind jedoch die Qualität des Essens und die Preise meist eher schlecht. Das gilt vor allem für viele der Strandbars: Hier gibts in der Regel nur klassiches holländisches Fast-Food (Frikandeln und Pommes) zu überhöhten Preise. Aber es geht auch anders und die Alternativen möchten wie hier vorstellen:

Beachclub Perry’s (am Brouwersdam)
Das Perry’s ist meine persönliche Lieblings-Strandbar. Wobei es schon wesentlich mehr als eine „Strandbar“ ist – was auch schon der Zusatz „Beachclub“ verrät. Im Perry’s sitzt man sehr gemütlich auf stylischen Möbeln, kann zu angenehmer Chill-Out-Musik sehr lecker essen oder einfach Cocktails trinken. Natürlich sind die Preise auch etwas höher als in einer ordinären Strandbar, aber es lohnt sich!!!
http://www.beachclubperrys.nl/

Corazon, Strandpavillion
In direkter Nachbarschaft, genauer gesagt in Sichtweite zum Perry’s liegt das Corazon am benachbarten Strandaufgang von Ellemeet. Das Ambiente ist nicht ganz so durchgestylt wie im Perry’s, liegt aber dennoch deutlich über einer normalen Strandbar. Das Corazon ist eigentlich eine klassische Surferbar. Lustiger Zusatz: Die Besitzerin verkauft hier auch selbstgemachte Handtaschen.

Zuid Zuid West, Strandpavillion am Strandaufgang Wilhelminahoeve
Auch das Zuid Zuid West ist eine der „besseren Strandbars“: Die vegetarischen Gerichte, aber auch Wraps, Giabatta-Brot und der Beach-Burger schmecken hier besonders gut. An schönen Sonnentagen dauert es abends leider sehr lange bis das Essen auf den Tisch kommt. Dafür hat man auf der windgeschützten Terasse aber den allerbesten Sitzplatz um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu genießen. Nebenbei ist auch die Musik sehr gut und abwechslungsreich und die Bedienung immer sehr nett.
www.zuid-zuid-west.nl

De loose Visser (Hoogenboomlaan, nahe Strandaufgang Wilhelminahoeve)
Auch wenn der Name eigentlich ein Fischrestaurant vermuten lässt – es gibt hier auch jede Menge Fleischgerichte. Wir waren nur einmal dort essen und recht zufrieden. Das Restaurant ist seeehr kinderfreundlich, im Innern gibt es ein separates Spielzimmer mit einem Klettergerüst – was zuweilen für eine ziemliche Lärmkulisse sorgt… Ansonsten ist es aber ziemlich urig und man hat aufgrund der Enge das Gefühl im Wohnzimmer der Wirtsfamilie zu essen.

Eiscafe „J.P.Geleijnse“, gegenüber C 1000 im Zentrum von Renesse
Hier gibt es das leckerste Eis von ganz Renesse. Sehr große Sortenvielfalt (Ferrero-Rocher-Eis, Baileys-Eis). Vorsicht: Garantierte Gefahr von Gewichtszunahme!!! 😀

Fischimbiss – an verschiedenen Stellen
Was in Deutschland an jeder Ecke die Hähnchengrills, sind in den Niederlanden die Fischimbisse. Hier kann man leckere Krabbenbrötchen futtern (bordje hollandse garnaalen) oder panierten und fritierten „kibbeling“. Meist stehen die Imbißwagen in der Nähe von Supermärkten (z.B. dem in der Hoogenboomlan) oder Campingplätzen. Auf Hinweisschilder achten! Im Sommer gibt es einen festen Imbiss neben dem großen „Warenhuis“ am Anfang des Ortszentrums.

Pfannkuchenwindmühle in Burgh Haamstede
Die Pfannenkuchenwindmühle hat einen guten Ruf – leider kamen wir nicht dazu sie zu testen, da an dem Tag als wir dort essen wollten, alles voll war und wir sehr lange auf einen freien Tisch hätten warten müssen. Also vielleicht besser vorher reservieren.

 

Sightseeing: Zierikzee, Vlissingen, etc.
An regnerischen und weniger geeigneten Strandtagen lohnt sich ein Ausflug in die Umgebung. Zierikzee ist am nächsten gelegen und der größte Ort auf Schouwen Duiveland. Hier lohnt sich insbesondere ein Aufstieg auf den großen Turm, der schon von weither sichtbar ist. Hunde dürfen zwar nicht mit hinauf, aber dafür hat man von dort oben eine sehr schöne Aussicht auf die Umgebung. Donnerstags ist hier auch Markt, da kann man schön bummeln und shoppen. Auch die Fußgängerzonen in der Altstadt sind sehenswert und laden zum shoppen ein. Kleiner Tipp: Das kleine Schiffmuseum mitten in der Altstad – es ist vollkommen kostenlos und man kann die Schiffe selbst erkunden.

Vlissingen und Middelburg sind ungefähr doppelt so weit entfernt, wie Zierikzee, aber die Fahrt lohnt sich durchaus. Wir haben uns Vlissingen für einen Tagesbesuch ausgewählt, da es dort für Schiffsliebhaber einiges zu sehen gibt. Die Stadt hat einen riesigen Hafen in dem permanent Schiffe jeglicher Art einfahren. Ob Containerschiff oder Segelboote hier sieht man wirklich alles.

Für etwas Unruhe haben bei uns die zahlreichen Schleusenübergänge gesorgt. Hier kann man über dynamische Fußgängerbrücken die Schleusen überqueren – für kleine Hunde ist das nicht ganz ungefährlich, da die Begrenzungen sehr breit sind. Ein falscher Hops und der Hund stürzt 20 Meter tief ins die Schleuse ins Wasser. Wir haben die beiden da immer getragen…

Ein weiteres interessantes Sightseeing-Objekt in der Nähe von Renesse ist die „Oosterschelde“. Je nach Routenauswahl fährt man auf dem Hinweg bereits über dieses gigantische Bauwerk, das gleichzeitig eine Schleuse und ein Sturmflutwehr ist. Im Waterland Neltje Jans, das direkt an dem Oosterscheldedamm gelegen ist wird nicht nur die Oosterschelde, sondern auch das gesamte Schleusen- und Dammsystem Zeelands erklärt. Ein gutes Ziel für Regentage. (Wir waren aber noch nicht dort)

 

 

Ferienhäuser und Hotels

Das abgebildetete Ferienhaus liegt in der Hoogenboomlan im Westen von Renesse. Gute Ferienhäuser findet man u.a. bei demVermieter „de Kam“, der rund 40 Häuser in Renesse vermietet: http://renesse.nl/de/ferienwohnung/825/de-sprong-6.html

Außerdem kann man natürlich auch über die üblichen Buchungsseiten (Booking.com, hrs.de) nette Hotels in Renesse und Umgebung finden.

Ein sehr schönes Hotel in dem wir schon waren ist: das „t’Klokje“. Das Tolle: hier ist man in nur wenigen Schritten am Stand und kann so schon morgens vor dem Frühstück das Meer genießen. 😀 Außerdem ist die Atmosphäre in dem Hotel sehr nett, die Inhaber kümmern sich sehr nett und stets persönlich um die Gäste.

Ein weiteres Hotel in dem wir bereits waren ist das „De Zeuwse Stromen“. Auch das hat den Vorteil, dass es sehr nah am Strand liegt. Es ist ein ansehnliches 4-Sterne-Hotel mit einem reichhaltigen Frühstücksbüffet und breitem Sport-/Unterhaltungsangebot. (Tennis, 2 Schwimmbäder, Sauna, Billiard, Dart). In dem Hotel gibt es sehr viele Gäste mit Hund, man ist auch sehr gut darauf eingerichtet. Ein großes Ärgernis für uns war allerdings, dass die Hundhalter „spezielle“ Zimmer bekommen (die schlechtesten im Haus!) und trotzdem den höchsten Preis plus noch pro Nacht 12 Euro extra für den Hund zahlen. Das fanden wir doch sehr unverschämt…

 

Impressionen: