Dummy-Basics

Nachfolgend sollen die Grundlagen erklärt werden, die für alle Übungen in der Dummyarbeit und naürlich auch in Prüfungen gelten.

Kein Berühren: Jede Übung beginnt und endet mit dem Ableinen des Hundes. „Ableinen“ heißt: der Hund ist während der Übung „nackt“, trägt also kein Halsband, Geschirr, o.ä mehr. Während der ganzen Übung darf der Hund nicht angefasst werden. Beim Apportieren wird grundsätzlich ohne Halsband gearbeitet, da die Verletzungsgefahr beim Hund zu groß wäre. Bei der Arbeit z.B. im Dickicht im Wald wäre die Gefahr zu groß, dass der Hund mit dem Halsband hängen bleibt.

Weiches Maul: Die Hunde sollen das Dummy mit weichem Maul tragen und festhalten. D.h. Knautschen oder gar „Lochen“ (also Durchlöchern des Dummies) sind unerwünscht, bzw. führen im Extremfall zur Disqualifikation (= Übung wird mit null Punkten bewertet). Einige Hunderassen sind rassespezifisch „Weichmäuler“, dazu gehören Retrieverrassen, aber auch z.B. Spaniels. Hintergrund ist, dass die Hunde natürlich das Wild beim Apportieren nicht beschädigen sollten.Chiara mit einem 500g-Standard-Dummy

Apport und Abgabe: Beim Apportieren soll der Hund möglichst freudig und flott zu Werke gehen. Und zwar in beide Richtungen: Hin- und Rückweg zum Dummy/Hundeführer sollen möglichst in gleicher Geschwindigkeit absolviert werden. Im Hinblick auf das Ausgeben des Dummys ist in nichtjagdlichen Prüfungen (also Dummyprüfungen und Workingtests) keine bestimmte Stellung gefordert. Der Hund kann entweder vorsitzen oder noch mit Dummy im Maul Fußposition einnehmen oder einfach vor seinem Hundeführer stehend das Dummy übergeben. Wichtig ist nur, dass das Dummy in die Hand gegeben und nicht vorher ausgespuckt wird. Bei jagdlichen Prüfungen muss der Hund bei der Abgabe vorsitzen.
Für kleine Hunde ist es im Übrigen gar nicht soo einfach, die großen 500g-Dummies zu tragen – und vor allem zu halten. Hält Hundi mit „zu weichem Maul“ kann es schon mal passieren, dass das große Ding versehentlich aus dem Maul flutscht. Aber wie immer gilt: Mit ein wenig Übung klappt es! Und wer das nicht möchte, der kann zu 250g-Dummys greifen, die z.B. auch in den Prüfungen des Jagdspanielklubs erlaubt sind.

Einspringen: Als „Einspringen“ bezeichnet man ein vorschnelles Starten des Hundes ohne Freigabe. Der Hund muss so lange in Grundstellung neben seinem Hundeführer warten, bis er von ihm die Freigabe durch das Kommando „Apport“ erhält. Wann das Kommando gegeben wird, entscheidet nicht der Hundeführer sondern der Richter: In Prüfungen wird der Hundeführer dazu vom Richter meist leicht angetippt. Einspringen wird in Retrieverprüfungen mit Disqualifikation/einer Nullbewertung bestraft.

Still und leise: Das gilt sowohl für den Hund als auch für seinen Menschen. Der Hundeführer soll mit seinem Hund möglichst ruhig kommunizieren. Erwünscht sind möglichst wenige Kommandos. Kommandos die auf größere Entfernung gegeben werden, sollen möglichst per Pfeife erfolgen. Lautes Rufen oder gar Schreien ist absolut unerwünscht, führt zu Punktabzug. Und: Der Hund darf während der Arbeit nicht quietschen oder bellen. Das wird in Retrieverprüfungen mit Disqualifikation (null Punkten) geahndet! Bei Spaniel-Prüfungen wird es großzügiger gehandhabt, da Spaniels in Deutschland „spurlaut“ sein sollen.

 

„Todsünden“/Schwere Fehler:
– Einspringen
– Verweigerung des Apportierens (d.h. Nicht-Aufnehmen) des Dummys
– Nicht-Zurückbringen des Dummys zum Führer
– außer Kontrolle geraten oder Weiterjagen mit Dummy im Fang
– Tauschen von Dummys
– Hochgradiges Knautschen (Lochen)
– Winseln oder Bellen
– Verweigerung ins Wasser zu gehen
– Aggressivität gegenüber Artgenossen oder Personen
– Physisches Einwirken auf den Hund
– Schussscheue
– zweimaliges Begehen eines schweren Fehlers. Es muss sich nicht um den gleichen Fehler handeln.

Text: Sandra Schick