Monatsarchiv: Oktober 2015

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Ein weiterer Gen-Test mit negativem Ergebnis

Wir haben auf Wunsch von Chiaras Züchterin einen weiteren Gen-Test durchführen lassen. Da Chiara ja eindeutige Symptome einer neurologischen Erkrankung zeigt, haben wir sie zusätzlich auf „Degenerative Myelopathie“ testen lassen. Doch auch hier das gleiche Ergebnis wie bei AON:

Ergebnis: Genotyp N/N (Exon 2)
Interpretation: Der untersuchte Hund ist reinerbig für das intakte Gen. Er ist kein Träger der Mutation im Exon 2 des SOD1-Gen, die als Hochrisikofaktor für die Degenerative Myelopathie angesehen wird. An die Nachkommen wird nur das intakte Gen weitergegeben.
[…]
Weitere Genveränderungen, die ebenfalls die Ausprägung der Erkrankung/Merkmale beeinflussen können, können nicht ausgeschlossen werden. Die Untersuchung/en erfolgte/n nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand.

Das bedeutet im Klartext: Genetisch kann weder AON noch DM bei Chiara nachgewiesen werden. Trotzdem hat sie starke Symptome, die vor allem auf AON hindeuten.

Ein sehr interessanter Link zum Thema Gentest und Aussagekraft bei DM findet sich bei der Hovawarte Zuchtgemeinschaft Deutschland: http://www.hovawarte.com/zucht/zucht-in-der-hzd-vdh-fci/wissenwertes/21-zucht/157-degenerative-myelophatie

Zitat: Bei anderen Rassen wurde das Allel SOD1 als ein Risikofaktor für DM durch eine amerkianisches-schwedisches Forscherteam entdeckt. Die Universitäten Bern und Uppsala forschen zusammen an einem Gentest für Hovawarte. Anhand von 4 Hovawarten mit DM-Verdacht konnte nach deren Tod anhand von verschiedenen Biopsien der Genotyp bestimmt werden. Es zeigte sich, dass die SOD1 Mutation im reinerbigen Zustand als ein Hauptrisikofaktor für das Auftreten einer DM ist. Allerdings ist die SOD1 Mutation beim Hovawart nicht vollständig penetrant. d.h. einige reinerbig diagnostizierte Hunde (Träger von 2 mutierten SOD1-Allelen) sind auch im hohen Alter noch gesund. Es können aber einige Hunde an DM erkranken, obwohl sie mischerbig Träger sind und es erkranken sogar einzelne Hunde, welche die Mutation gar nicht tragen.