Gentest AON

Nun haben wir das Ergebnis von dem Gentest auf Altersneuropathie (AON) bekommen:

Ergebnis: Genotyp N/N
Interpretation: Der untersuchte Hund ist reinerbig für das intakte Gen. Er ist kein Träger der Mutation, die als Risikofaktor für die AON (Adult Onset Neuropathy) angesehen wird. An die Nachkommen wird nur das intakte Gen weitergegeben.

Aber: Chiaras Schwester ist Genotyp AON, d.h. besitzt also das Defekt-Gen, das die Krankheit auslöt.

Nach einem langen Telefonat mit Laboklin bin ich nun etwas schlauer:  Ein Hund der dieses Gen nicht trägt, hat zwar ein geringes Risiko an der Krankheit zu erkranken, aber es kann dennoch nicht ausgeschlossen werden. Das ist nicht nur bei dieser Krankheit so, sondern bei noch vielen anderen, für die es Gentests gibt. Denn: Man weiß zwar, dass dieses eine Gen bei Cockern ein Auslöser für AON ist. Das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit nicht auch noch von anderen mutierten Genen ausgelöst werden kann, die noch nicht erforscht sind.

Bei der Degenerativen Myelopathie (einer Erkrankung mit ähnlichen Symptomen aber etwas anderem Verlauf) ist inzwischen bekannt, dass sie bei einigen Hunderassen nicht nur durch das Gen ausgelöst wird, das identifiziert ist (und bei den Tests überprüft wird). Sondern, dass es noch weitere Auslöser für die Erkrankung gibt. Ebenso soll es Fälle geben in denen Hunde, die das Gen tragen nicht erkrankt sind.

Ein interessanter Vergleich beim Menschen: Für die Krankheit ALS hat die Forschung offenbar (laut Laboklin) herausgefunden, dass es ca. 150 verschiedene Gen-Mutationen gibt die ALS auslösen können.

Was ist da also schon ein Test auf ein einzelnenes Gen, frage ich mich? Insofern muss man Gentests (egal welche Krankheit und welches Ergebnis) wohl immer mit Vorsicht genießen…

 

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